Dankbarkeit


Manchmal ist es schwer, dankbar zu sein. Wenn man zum Beispiel in einer Zeit festhängt, in der alles mühsam, anstrengend und schmerzvoll ist. Wenn man in einer Situation festsitzt, die scheinbar unlösbar ist, die einem alles abverlangt und man dennoch nicht mehr tun kann, als durchzuhalten.
Ja, dann fragt man sich, wofür soll ich dankbar sein? Und das ist ok!
Wenn man gebeutelt ist vom Leben und all seine Energie dafür einsetzen muss, sich da irgendwie durchzumanövrieren und auszuhalten, was einem das Leben gerade zumutet, dann ist es in Ordnung, wenn man vergisst dankbar zu sein oder auch nicht weiß wofür.
Aber da gibt es diese kleinen feinen Momente, die diesen dunklen schweren Vorhang aufreißen und ein bisschen Licht in die Sache werfen. Vielleicht ist es ein Spaziergang in der Natur, eine Begegnung mit einem lieben Menschen, eine Berührung, ein Gefühl, ein Satz, ein Gedanke…. irgendetwas, was dich tief in deinem Innersten berührt. Und das sind die Momente, die man nicht übersehen sollte, denn sie bringen so viel Wärme und Erleichterung in den Kampf in deinem Leben. Jeder weiß, wieviel Licht eine kleine Kerze in einen stockdunklen Raum bringt!
Umso wichtiger ist es, dieses Licht zu sehen, zu hegen und zu pflegen, es durch meine Aufmerksamkeit größer und wichtiger werden zu lassen, anstatt es zu übersehen und zu sagen, was hilft mir das kleine Licht gegen all meine Dunkelheit, es zu missachten und auszulöschen.
Lass dieses Licht an dich heran, erlaube, dass es dich erreicht und berührt, denn dann spürst du sie sofort – die Dankbarkeit!
Du fühlst die Wärme, die Unterstützung, die Liebe, die sich immer wieder zeigt, die dich nie alleine lässt, auch nicht in deinen dunkelsten Zeiten. Aber du musst der Liebe eine Chance geben!
Das ist eine Haltung, die ich erst lernen musste! Wie oft habe ich den Kopf in den Sand gesteckt und war so frustriert, wütend, enttäuscht und habe mir eingeredet, dass ich da nicht mehr rauskomme, dass alles verloren ist. Aber als ich dann am Ende aufgegeben habe, meinen Kampf wegen Aussichtslosigkeit beendet habe, da war dieser kleine Moment, dieser unscheinbare Spalt, durch den das Licht durchgekommen ist.
Die Liebe nutzt jede Chance uns zu unterstützen, wenn wir aufgeben, loslassen, es erlauben oder einfach nur nicht mehr kämpfen können, weil wir zu erschöpft sind.
Dann sei dankbar für diesen Moment des Friedens, der dich spüren lässt, was das Leben eigentlich für uns bereithält, wie das Leben eigentlich verstanden und gelebt werden will. Und die Dankbarkeit ist wie ein Türöffner für diesen Moment, sie reißt dein Herz weit auf und lässt all diese Liebe und den Frieden herein. Und plötzlich ist es nicht mehr nur eine Kerze, sondern ein Lauffeuer, das deinen dunklen Raum erhellt. Plötzlich erkennst du, dass du die Wahl hast zwischen Dunkel und Hell, zwischen Angst und Liebe, zwischen was war und was sein kann und wird. Diese Dankbarkeit, die du scheinbar nach außen sendest, dient in Wahrheit dir selbst und manchmal kann ein einziger Moment der Dankbarkeit, deinem Leben eine völlig andere Richtung geben.
Aber nicht immer ist es so einfach oder so dramatisch. Meistens bedarf es vieler kleiner Momente der Dankbarkeit, die dich langsam aber sicher zu einer anderen Sichtweise führen. Darum sei mutig und gib dem Leben immer wieder die Chance, dich zu überraschen, dir einen Weg zu zeigen, dich zu unterstützen und zu lieben und sei dankbar dafür, denn die Dankbarkeit heilt deine Wunden und ist Balsam für deine Seele!

Mein Schritt in die Zukunft